Reparierte Alexandrine

Ludwigslust: Drei Ukrainer im BMW zerstörten Kunstwerk, das eine nach einem russischen Herrscher benannte Fürstengattin zeigt. Niemand wurde belangt. Kommune trägt Kosten für Wiederaufstellung

Ludwigslust 20. Mai 2025: Das reaprierte Standbild der reitenden Alexandrine ist gerade wiederaufgestellt worden

Sie ist wieder da. Am 20. Mai 2025 schmückt sich die mecklenburgischen Stadt Ludwigslust erneut mit dem Standbild der auf einem Pferd reitenden Alexandrine. Es stellt die einstige preußische Prinzessin Alexandrine (1803 bis 1893) dar, die nach der Heirat mit dem mecklenburgischen Erbgroßherzog Paul Friedrich 1822 eine zeitlang in der Residenzstadt Ludwigslust lebte. Als Patenkind des russischen Zaren Alexander I. erhielt sie den Namen des russischen Herrschers, so wie auch der Berliner Alexanderplatz.

Vor einem Jahr, am 12. Mai 2024, fiel das Kunstwerk, das seit 2003 in einem Kreisverkehr auf dem Ludwigsluster Alexandrinenplatz stand, einem blauen BMW zum Opfer. In ihm saßen drei angeblich betrunkene Ukrainer. Mit ihrem Auto versuchten sie den Kreisverkehr in gerader Linie zu durchqueren, wobei sie das Kunstwerk aus seinen Verankerungen rissen und stark beschädigten. Belangt wurden sie nicht, da angeblich nicht ermittelt werden konnte, wer von den zunächst Flüchtigen am Steuer saß. Die damaligen BMW-Insassen befinden sich laut einem Bericht der „Schweriner Volkszeitung“ (SVZ) längst wieder in der Ukraine. Originalton SVZ: „Noch immer herrscht großer Unmut in der Bevölkerung, daß die drei Ukrainer, die in dem Unfallauto saßen, nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.“

Geklärt wurde auch nicht, ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelte oder es Absicht war, daß dem Zerstörungswerk ausgerechnet das Abbild einer Frau zum Opfer fiel, die nach einem russischen Zaren benannt ist. Ludwigslust weist in seiner Geschichte vielfältige Bezüge zu Rußland auf. So war der Mann der Alexandrine, der 1837 auf den Thron gelangte Großherzog Paul Friedrich, ein Sohn der russischen Großfürstin Helena Paulowna Romanowa.

Die Reparatur der anmutigen Statue, geschaffen von den Bildhauern Andreas Krämmer und Holger Lassen, in einer bayerischen Werkstatt kostet die Stadt Ludwigslust 34.000 Euro. Dazu kommen 9000 Euro für den Transport und die Wiederaufstellung. 12.000 Euro davon werden laut SVZ aus Spenden beglichen, alles andere aus dem städtischen Haushalt.