Kunterbunter Schaum

Im deutschen Männerfußball ist Homosexualität faktisch verboten

Nun macht mal halblang. Die infantile Jallerei um den bösen Infantino und die kunterbunte „Kapitänsbinde“, mit dem die deutschen Auswahlprofis der FIFA und dem gastgebenden Katar bei der Fußball-WM so richtig gezeigt hätten, wo das Hämmerchen hängt, war doch von Beginn an nichts anderes als Schaumschlägerei. Hach, wir sind die Guten, und gut ist, wer gut findet, was wir gut finden. Muß ja nix kosten. 

In der ganzen Nationalmannschaft der BR Dtschl nicht ein bekennender Schwuler. Von der ersten bis zur dritten Bundesliga kein aktiver Profi, der sich zu seiner Homosexualität bekennt, obwohl es rein statistisch dort etliche männerliebende Männer geben muß. Im deutschen Männerfußball ist Homosexualität also faktisch verboten, nicht vom Staat, sondern vom Geldgott höchstpersönlich und direkt und in Stadien, die in allen Farben des Regenbogens leuchten.

Lagern an der Grenze

Was der Schweiz recht ist, war der BRD mal billig
Wo gibt´s denn sowas? Die Schweiz will ein Endlager für Abfälle aus Kernkraftwerken an der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland errichten. Das hat bei der Regierung in Berlin für Aufregung gesorgt. Es ist aber nicht das erste Mal, daß der eine Staat dem Nachbarstaat mit sowas kommt. Erinnern wir uns an die Geschichte des geplanten Endlagers Gorleben, dessen Errichtung sogar bewußt als Provokation einegfädelt worden war. Lesen Sie „In der Steppenrandzone. Wie Gorleben berühmt wurde.“

Frieren, das geht

Ratschläge gut versorgter Ex-Politiker für mehr Opfermut

„Wir müssen den Deutschen sagen: Ihr müßt mehr Opfer bringen!“

Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum in „Maischberger. Die Woche“ (ARD) am 23. März 2022

„Wir können auch einmal frieren für die Freiheit. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, daß wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“

Ex-Bundespräsident Joachim Gauck in „Maischberger. Die Woche“ (ARD) am 9. März 2022

„Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“

Thilo Sarrazin, damals Berliner Finanzsenator, am 28. Juli 2008 im Interview mit der „Rheinischen Post“

Karlchens Hegel…

... heißt Friedrich Engels und wird möglicherweise mit Josef Stalin verwechselt

„Hegel hat einmal gesagt, Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit“, sagte am Mittwoch (26. Januar 2022) Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Er begründete mit diesem Zitat, warum die von ihm geforderte Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus notwendig und keine Einschränkung der Freiheit sei.

Hat olle Hegel das wirklich gesagt? Hat er nicht, aber schon so gemeint. Aber anders als „Karlchen überall“. Der hat in Wahrheit einen früheren wertvollen Berater der SPD zitiert – Friedrich Engels, der in seinem „Anti-Dühring“ Hegels Freiheitsverständnis pries:

„Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. ´Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird..´ Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebnen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen.

Es gilt dies mit Beziehung sowohl auf die Gesetze der äußern Natur, wie auf diejenigen, welche das körperliche und geistige Dasein des Menschen selbst regeln – zwei Klassen von Gesetzen, die wir höchstens in der Vorstellung, nicht aber in der Wirklichkeit voneinander trennen können. Freiheit des Willens heißt daher nichts andres als die Fähigkeit, mit Sachkenntnis entscheiden zu können. Je freier also das Urteil eines Menschen in Beziehung auf einen bestimmten Fragepunkt ist, mit desto größerer Notwendigkeit wird der Inhalt dieses Urteils bestimmt sein; während die auf Unkenntnis beruhende Unsicherheit, die zwischen vielen verschiednen und widersprechenden Entscheidungsmöglichkeiten scheinbar willkürlich wählt, eben dadurch ihre Unfreiheit beweist, ihr Beherrschtsein von dem Gegenstande, den sie grade beherrschen sollte..“

Besitzen also jene, die jetzt im Parlament über die Impfpflicht befinden (Lauterbach eingeschlossen), die Fähigkeit, sachkundig zu entscheiden, ob die Impfpflicht tatsächlich notwendig ist? Ist mit ihr die Möglichkeit verbunden, erkannte Gesetze planmäßig wirken zulassen? Oder soll „Notwendigkeit“ doch wieder nur das sein, was eine weise Führung durchsetzen will? Liegt möglicherweise Lauterbachs Freiheitsverständnis gar nicht so weit von dem eines Josef Stalin entfernt, der immer wußte, was das Notwendige ist und so frei war, seine „Erkenntnis“ den anderen aufzuzwingen?